Welche Linsentypen gibt es beim Grauen STar?
Sie erfahren hier, welche Linsentypen es gibt und wie sie sich unterscheiden. Wann macht welche Linse Sinn beim Grauen Star Sinn und was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?
Multifokallinsen
Die Multifokallinse korrigiert die Sehstärke über nahezu alle Entfernungen gleichermaßen. Nur sie birgt für Patienten die Chance zur vollständigen Unabhängigkeit von Sehhilfen. Ob die Multifokallinse in Betracht kommt, hängt allerdings von der individuellen Anatomie und Situation des Patienten ab!
Zusätzlich muss beachtet werden, dass die Linse zu deutlich verschlechtertem Sehen bei Dämmerung und in der Nacht führt. Im schlimmsten Fall ist Nachtfahruntauglichkeit die Folge. Die persönliche Eignung für die Multifokallinse muss in jedem Fall mit dem Augenarzt des Vertrauens genau geprüft werden.
Monofokallinsen
Die Monofokallinse verfügt über einen einfachen Brennpunkt und kann daher genau eine Fehlsichtigkeit korrigieren. Sie müssen zusammen mit Ihrem Augenarzt entscheiden, ob die Korrektur für die Nähe oder die Ferne erfolgen soll. Im Falle einer Hornhautverkrümmung oder einer Restfehlsichtigkeit kann weiterhin eine Brille notwendig sein.
Im Fall von Weit- oder Normalsichtigkeit wird in der Regel für eine Verbesserung zugunsten der Ferne entschiedenen. Sie benötigen noch eine Brille für die Nähe, bspw. zum Lesen. Bei Kurzsichtigkeit wird der Nahbereich korrigiert und damit die Brille beim Fernsehen oder Autofahren Ihr Begleiter.
Im Detail kann noch entschieden werden zwischen folgenden individuell passenden Monofokal-Linsen:
- sphärischen Linsen
- asphärischen Linsen
- Linsen ohne erweiterten UV-Schutz
- Linsen mit erweitertem UV-Schutz
Unsere Empfehlung bei Monofokallinsen: Asphärische Linsen mit Blaulichtfilter bieten optimierte Abbildungsqualität und Schutz der Netzhaut vor UV-Licht.
Linsen mit erweiterter Tiefenschärfe (EDOF / extendet depth of focus)
Die Linse mit erweiterter Tiefenschärfe ermöglicht scharfes Sehen in der Ferne als auch im mittleren Bereich. Beispiele für den Zwischenbereich sind dabei Arbeiten am PC oder das Ablesen des Tachos beim Autofahren. Lediglich für den unmittelbaren Nahbereich, wie z.B. das Lesen müssen Patienten noch auf eine Brille zurückgreifen.
Bei der Sicht in Dämmerung/Dunkelheit ergeben sich bei Linsen mit erweiterter Tiefenschärfe leichte Einschränkungen – allerdings deutlich weniger als bei Verwendung einer Multifokallinse. Dieser Linsentyp gilt daher auch als besonders guter Kompromiss zwischen Brillenfreiheit und etwaiger Einschränkung.
Zusätzliche Korrekturmöglichkeit: Astigmatismus
Die verschiedenen Linsen können auch in einer sog. torischen Form für Sie angepasst werden, um eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) zu korrigieren. Bei dieser Besonderheit ist die Hornhaut, häufig angeboren oder bedingt durch eine Verletzung/Vernarbung, nicht gleichmäßig gekrümmt. Das Licht kann nun nicht mehr gleichmäßig in das Auge einfallen – die Folge ist ein verzerrtes Netzhautbild. Für Betroffene macht sich dies in verminderter Sehschärfe oder verzerrten bis doppelten Bildern bemerkbar. Liegt ein Astigmatismus in mindestens mittlerem oder hohem Bereich vor, kann die torische Linse die Sehqualität deutlich verbessern